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Des Öfteren erreichen mein Ohr weinerliche Frequenzen zum Thema:

“Das Abendbrot trifft heute mal wieder nicht meinen Geschmack”.

Abhängig von meiner jeweiligen Verfassung und meinem Gemütszustand kann ich den Frequenzen für eine bestimmte Zeit mit Ignoranz trotzen. Jedoch allein die Beharrlichkeit einer Dreijährigen vermag es, bis in den letzten Gehörgang vorzudringen, sich dort einzunisten und nicht wieder von der Stelle zu rücken. Getreu dem Motto: Steter Tropfen hölt den Stein. Und zack erwischt! Das Geningel ist im vollen Gange. Hängende Mundwinkel und klagende Augen treten in mein Blickfeld. Ich weiß genau, dass diese die Vorboten für einen Wutanfall bedeuten könnten. Ein dreifaches “Hör auf mit dem Geningel! Iss jetzt!” ist ein Wagemutiges Unterfangen.

Reiß ich das Ruder noch rum oder kann ich mich auf ein Verlängerungsspiel vorbereiten? Egal wo die Waagschale niedergeht, werde ich verlieren. Entweder die Mahlzeit wird mit abschätzendem und tötendem Blickkontakt, der mir sagen soll, es schmeckt beschissen, seelengetrampelt oder trommelnde Fäuste und fliegende Salamischeiben bescheren mir eine gelungene After-work-Party…

Aber ich will ja gar nicht ningeln. Ich feier die Feste wie Sie fallen. Mahlzeit!