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Das Zuckerland ist der leckerste Ort, welchen Du Dir nur vorstellen kannst: Bäume aus Zuckerwatte, Seen aus Limonade und Blumen aus Kaubonbon. Hier wohnt die kleine Prinzessin Serafina. Zusammen mit Ihren Freunden Schnecke Susi, Frosch Fups und Käfer Klaus erlebt sie viele Abenteuer. Einmal halfen die vier Freunde einem erkälteten Igel, dessen Stacheln wiederzufinden. Der muntere Geselle hatte so stark geniest, dass sie in alle Richtungen flogen. Und vor kurzem retteten sie einen Regenwurm vorm Ertrinken, welcher sich in der nassen Erde verirrt hatte.

Bald war es an der Zeit, dass Serafina sich einen Prinz aussuchen und heiraten sollte. Darauf freute sie sich schon sehr. Die Prinzessin konnte es kaum erwarten in einer Hochzeitskutsche aus Marzipan durch Zuckerland zu fahren. Doch so oft Serafina auch einen Prinzen kennen lernte, so schnell waren die jungen Burschen auch wieder verschwunden. Jedes mal waren Sie von der niedlichen Prinzessin ganz entzückt. Aber sobald Serafina anfing zu lachen, rümpften die Prinzen ihre Nasen und schauten ganz angewidert weg. Dann machten sich schnell aus dem Staub. Keiner wollte Serafina zur Frau nehmen. Was war da nur los?

Serafinas Freunde kannten die Antwort. „Hast Du schonmal in den Spiegel geschaut?“, fragten sie vorsichtig. Das traurige Mädchen schüttelte den Kopf und wusste nicht, was sie meinten. Sie lief schnurstracks ins Schloss. Schnecke Susi, Frosch Fups und Käfer Klaus sausten hintendrein.

Vor dem großen Spiegel im Bad machte die kleine Prinzessin ganz zaghaft ihren Mund auf. „Du musst ihn schon weiter aufsperren, so wie ich!“, sagte Fups und zeigte auf sich. „Ist mit dem Froschmaul ja auch keine Kunst.“, kicherten Klaus und Susi. Da musste auch Serafina lachen. Die Prinzessin schielte dabei in den Spiegel und konnte es nicht fassen. Dort wo einst schöne weiße Zähne blitzten, waren jetzt nur noch schwarze Stummel zu sehen. „Hiiiiiiiilfe!!! Jemand hat meine Zähne angemalt!“, schrie Serafina. Da sagte Susi „Daran bist du ganz allein Schuld.“ „Hättest Du auf Deine Zähne acht gegeben und ordentlich geputzt, wäre das nicht passiert.“, pflichtete Klaus bei. Und auch Fups zuckte mit den Achseln und quakte: „Da kann man nichts mehr machen, du bleibst jetzt für immer eine Kaputtzahnprinzessin.“ und hüpfte in seinen Teich.

Jeden Abend fiel die kleine Abenteuerin müde in ihr Bett. Dabei vergaß sie immer, ihre Zähne zu pflegen. Susi, Fups und Klaus schimpften jeden Tag: “Pfui Spinne!”. Serafina war das egal und sagte: „Mache ich morgen.“ Doch auch am nächsten Morgen war Serafina faul und ging an Zahnbürste und Zahnputzbecher vorüber. Selbst die Geschichte vom Schmutzpicker, welcher nachts den dreckigen Zähnen einen Besuch abstattet, machte Serafina keine Angst.

Dort an der Stelle, wo der Frosch im Wasser verschwand, bildeten sich viele Kreise herum. Sie wurden immer größer und größer bis sich der ganze Teich in eine riesige Welle verwandelte.

Wie vom Blitz getroffen öffnete Serafina ihre Augen. Sie schaute sich ganz benommen und erschrocken um. War sie etwa nur eingeschlafen? Hatte Sie alles nur geträumt?

Schnell hauchte sie in ihre Hand. Hm, roch eigentlich ganz gut. Dann ging sie rasch zum Spiegel und sah in ihren Mund. Da war kein einziger schwarzer Stummel zu entdecken. Tatsächlich – alles nur ein Traum! „Puh, noch einmal Glück gehabt“, freute sich die Prinzessin. Meine Zähne werde ich ab jetzt noch besser pflegen. Man weiß ja nie; Träume können auch wahr werden.

Prinzessin Serafina steckte sich ein Gummibärchen in den Mund und war gespannt auf ihr nächstes Abenteuer.